Nie werde ich den Moment vergessen, in dem mein ältester Sohn mir zum ersten Mal ein Bild malte. Ich fühlte mich reich beschenkt.
Die Zeremonie der Übergabe dauerte eine Sekunde und der Malprozess des "Bildes" – ca. 5 wild übereinander gekritzelte Kreise – hatte auch nicht viel länger gedauert.
Trotzdem überkam mich eine Welle von Dankbarkeit und Stolz. Das Bild hing lange Zeit an meinem Kleiderschrank... auch noch, als der Künstler erkennbare Autos und Flugzeuge malen konnte.
Malen kann also ein gleichwertiges Kommunikationsmittel sein, wie das Schreiben.
Etwas Selbstgemachtes verschenken: Ein Bild ist die erste Möglichkeit dazu, die ein Kind hat. Es zeigt damit seine Verbundenheit mit einer Person und verstärkt die Beziehung.
Später lernt es figürlich zu malen. Durchs "aufs Papier bringen" setzt es sich mit Erlebtem auseinander.
Stößt das Bild bei Gleichaltrigen oder Erwachsenen auf Interesse, bildet das Gemalte die Grundlage für ein Gespräch.
Auch Witz und Quatsch kann auf dem Papier wunderbar ausgelebt werden: Zwei Bauchnabel können Vierjährige in ekstatisches Lachen versetzen.
Hat ein Kind diesen Spaß und diese Interaktion beim Malen erlebt, ist das Schreibenlernen die nächste logische Konsequenz. Bietet doch die Sprache die Chance, sich wesentlich differenzierter auszudrücken.
Zum Beispiel als mein Großer Mitte der ersten Klasse seiner kleinen Cousine zur Taufe seine erste selbst ausgedachte Geschichte schenkte. “Unglüx Weinachten”: Es war einmal ein altaman...
Meine Schwester war zu Tränen gerührt!
Tipps für entspanntes Malen
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Werten Sie das Bild nicht, wenn es es Ihnen zeigt. Weder negativ: "Das ist aber etwas farblos", noch positiv: "Oh, ist das schön". Gehen Sie lieber auf das Bild selbst ein, z.B. " Da regnet es ja, auf deinem Bild", "So viele Striche hast du gemalt, große, kleine..." oder "Wen hast du denn da gemalt?".
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